Finaleinzug und Fledermaus-Flug zum Jahresende

Das Jahr 2022 ist bereits vergangen. Jedoch war im November und Dezember so viel los, dass ich gar nicht hinter her kam, für den Blog auf meiner Website zu schreiben. Nach unserer Wiederaufnahme zu „CARMEN“ Ende Oktober begannen schon unmittelbar die Proben zu „DIE FLEDERMAUS“ am SAARLÄNDISCHEN STAATSTHEATER. Doch neben dem laufenden Vorstellungsbetrieb kam noch eine schönes Sahnehäubchen oben drauf: Beim BUNDESWETTBEWERB GESANG BERLIN 2022 wurde ich im Oktober in einer digitalen Vorrunde für das Halbfinale ausgewählt, das Ende November stattfinden sollte. Dementsprechend habe ich in den Wochen zuvor intensiv versucht, mein Wettbewerbsrepertoire möglichst gut vorzubereiten. Das Schicksal wollte es, dass gerade die Endproben zur Operettenpremiere in Saarbrücken in dieselbe Woche wie die Endrunden in Berlin fielen. Glücklicherweise war die Wettbewerbsorganisation als auch das Theater sehr kooperativ und ich konnte beides wahrnehmen – mit insgesamt 2800km Fahrerei quer durch Deutschland.

Mann im Anzug und mit Rollkragen Pullover singt
Max Dollinger singt beim Finale des Bundeswettbewerb Gesang Berlin 2022
Foto: Matthias Heyde / BWG
Finaleinzug zum Bundeswettbewerb Gesang

Im Halbfinale durfte ich für mich altbekanntes Repertoire wie die Harlekin- und Malatesta-Arie aber auch ein Mahler-Lied präsentieren – und wurde zu meiner Freude zum FINALE zugelassen. Zwei Bühnenorchesterproben und eine Hauptprobe in Saarbrücken sowie eine Nachtfahrt durch Schnee und Eis später hatte ich die Ehre nochmals in Berlin anzutreten. Die Jury hatte für das Finale ausgewählt, dass ich ein englisches Lied von Ralph Vaghaun Williams, die Hänge-Arie das Papageno aus „DIE ZAUBERFLÖTE“ und Wolframs Abendstern aus „TANNHÄUSER“ von Richard Wagner darbieten durfte.

Erfüllung eines Jugendtraums

Mit der Auswahl des letzten Stückes wurde für mich ein Traum war: Ich liebe diese Musik schon seit dem ersten Hören in meiner frühen Jugend und wollte sie unbedingt mal live vor Publikum in allen Nuancen ausloten, vor allem so intim und innig gestalten, wie nur möglich. Mit diesem musikalischen Höhepunkt – erneut wie auch beim Halbfinale mit dem einfühlsamen Evgeny Nikiforov am Flügel– ging für mich die Wettbewerbswoche zu Ende. Gewonnen habe ich in dieser Endrunde leider nichts, dafür freue ich mich bei rund 300 Bewerber*innen überhaupt beim BUNDESWETTBEWERB GESANG BERLIN 2022  unter die Top 25 der Opern-/Operetten-Kategorie gekommen zu sein – und: endlich mal den Abendstern gesungen zu haben. Den Gewinner*innen gratuliere ich von Herzen!

Der rachesüchtige Dr. Falke wird von Max Dollinger – der auch schon als Dr. Malatesta in “Don Pasquale” brillierte – mit seinem schönen Bariton (Brüderlein und Schwesterlein) verkörpert.

VIP's Saarlouis
01.01.2023
Debüt als Dr. Falke in “Die Fledermaus”

Anschließend sofort wieder zurück an die französische Grenze zur Vorbereitung meines Rollendebüts in „DIE FLEDERMAUS“. Als Dr. Falke wurde ich in der Vorgeschichte im rabenschwarzen Kostüm einer Fledermaus – der Grund für den Titel – erst betrunken veräppelt und räche mich zur Unterhaltung der Partygesellschaft und des Publikums in Form einer wunderbaren Verwechslungskomödie. So bin Falke sehr vieles und nichts zugleich: Fledermaus, Partyvogel, Doktortitel-Träger, folglich Tierarzt mit Vogelexpertise, Intrigant und dabei beinahe Jung-Regisseur auf Umwegen.

Ensembletheater in Bestform

Die tatsächliche Stück-Regie lag aber in den humorvollen Händen des Klagenfurter Intendanten Aron Stiehl, die musikalische Leitung hat unser erster Kapellmeister Stefan Neubert übernommen. Für das SAARLÄNDISCHE STAATSTHEATER hat mit uns die Koproduktion mit der Oper Bonn szenisch der wunderbare Ruben Michael  erarbeitet. Trotz vieler detaillierter Vorgaben aus Bonn hat er mit uns etwas Eigenes kreiert. Ein Vorstellungsbesuch lohnt sich erst recht wegen des Pointenfeuerwerks und des spielfreudigen Chors. Aufgrund der zig Doppel- und Dreifachbesetzungen der Soli sollte man gleich mehrfach die unterschiedlichen Variationen anschauen kommen – in Saarbrücken gibt es gelebtes Ensembletheater zu bewundern.

Kammerrevue in Vorbereitung

Und parallel zu allem lief immer die künstlerische und organisatorische Vorbereitung zu unserer Georg-Kreisler-Kammerrevue „BITTE WARTEN.“: Am Textbuch wurde stets weiter gefeilt, das Team hat sich vollständig formiert und es wurde viel organisiert. Mehr dazu… im kommenden NEWS-Beitrag.

© Die Bühnenfotos zur “DIE FLEDERMAUS”-Produktion im obigen Titelbild sowie im Bilder-Karussell zur Produktion stammen vom Theaterfotografen Martin Kaufhold. Das Wettbewerbsfoto wurde von Matthias Heyde aufgenommen.

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